Feedback
3 von
M. Kretschmer aus Hamburg
|
26.08.2012
|
Herr
Kretschmer schrieb:
Lieber
Günter Wendler,
mein
Anliegen richtet sich auf die Problematik
der Dichtigkeit von abseits von Häusern
aufgestellten Briefkästen hauptsächlich
bei schlechtem Wetter.
Schon
bei (senkrechtem) Landregen (ohne Wind)
sind nach meiner Befürchtung nicht alle
Klappen gegen herunter laufende Tropfen und
Wasserbahnen gut genug abgedichtet.
Bei
Schlagregen, verursacht durch anhaltenden
oder böigen Wind bin ich noch skeptischer.
Bei
Schneetreiben, begleitet durch Wind, können
besonders kleine Flocken durch jede Ritze
gepresst werden.
Bei
trockenem Wetter kann, besonders während
Abwesenheit, z. B. bei Urlaub, durch Wind
eine Menge Staub durch undichte Klappen
geblasen werden.
Die
Schlösser sind auch sehr gefährdet. Trockene
Verschmutzung sowie eingedrungenes gefrierendes
Regenwasser zu Beginn der Frostperiode können
die Schlösser blockieren.
Am
Besten werden Hausbriefkästen nur unter
weit hervorstehenden Vordächern in oder
neben den Haustüren ein- bzw. angebaut.
Leider
ist es eine mittlerweile verbreitete "Modeerscheinung"
zahlreicher Hausverwaltungen, die Briefkästen
etwas abseits der Häuser aufstellen zu lassen.
Es
reicht also nicht, die Hausbriefkästen nur
aus korrosionsbeständigen Materialien herzustellen.
Ein
schlechter Witz ist es, dass nach der neuen
Norm offenbar eine "geringe" (wieviel
soll das denn sein???) Menge Regenwasser
für tolerierbar gehalten wird!!!
Mit
freundlichen Grüßen aus Hamburg, der Stadt
mit der Nase im Wind, also häufigem Schlagregen.
Michael
Kretschmer
Meine Antwort:
Sehr
geehrter Herr Kretschmer,
vielen
Dank für Ihre Zuschrift.
Die Problematik
der mangelnden Dichtheit von außerhalb von
Häusern aufgestellten Hausbriefkästen ist
leider deutschlandweit und nicht nur in
Hamburg aktuell. Darum haben Sie mit den
Argumenten in ihrer
Zuschrift den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ihre
Zuschrift veröffentliche
ich darum gern in dieser Feedback-Seite.
Briefkasten-Klappen
sind oft im geschlossenen Zustand (besonders
bei Schlagregen) nicht
hinreichend wasserdicht. Zusätzlichen
Ärger verursachen mangelhaft konstruierte
oder zu kleine und darum regelmäßig verstopfte
Briefkästen. Wenn von den Zustellern aufgrund
dieser Mängel die Post und vor allem die Zeitungen
nicht ganz in die Kästen eingeworfen werden
können, sodass die Klappen nicht richtig
schließen, ist das von Ihnen geschilderte
Nässe- und Verschmutzungsproblem besonders
arg. Dann wird besonders bei Schlagregen
die ganze Post durchnässt. Und wenn das
regelmäßig passiert ist das für die Betroffenen
schon sehr ärgerlich. Wenn Zeitungen aus
den Einwurfschlitzen ragen, leiten sie das
Wasser direkt in die Kästen. Siehe
Bilder...
Die Bevölkerung
besteht nicht nur aus Rentnern, die ihre
Kästen täglich mehrmals leeren können, um
dies zu verhindern.
Zu
bedenken ist auch: Nicht nur die betroffenen
Mieter ärgern sich über solche Missstände,
sondern auch die über 50000 Zusteller in
ganz Deutschland. Denn diese geraten dadurch
nicht nur regelmäßig in Zeitnot, sondern
durch die massenhaft provozierte Unmöglichkeit
ordentlicher Zustellung in vorschnell
verstopfte
Briefkästen auch in arge Gewissensnot.
Ich
habe zu diesem Problemkreis auch schon ein
sehr gutes Feedback von einem Postboten
bekommen. Er hatte mir die täglichen Zustellungsschwierigkeiten
anschaulich geschildert. Leider brachte
er dann nicht den Mut auf, sich öffentlich
zu äußern, weil er Angst vor persönlichen
Nachteilen im Job hatte. Der Grund: Ihm soll
von seinen Vorgesetzten unmissverständlich
nahegelegt worden sein, sich nicht öffentlich
(im Internet) zu dieser Sache
zu äußern.
Zum
Verstopfungsproblem: Um das
Verstopfungsproblem möglichst zu umgehen,
sind generell ausreichend proportionierte
waagerechte Briefkästen (wie in der
Schweiz und in Frankreich normativ vorgeschrieben)
zu bevorzugen.
Die Einwurfschlitzbreite sollte mindestens
265 mm, besser 280 oder 300 mm (bei Längseinwurf)
betragen. Nur
in waagerechten Briefkästen können sich alle Poststücke einschließlich
aller Zeitungen (die durch hinreichend breite
Schlitze ungefaltet eingeworfen werden können)
sauber übereinander legen. Eine 2- bis 3-wöchige
Urlaubsabwesenheit führt an diesen Briefkästen
noch nicht zur
Verstopfung und folglich auch nicht zur
Durchnässung infolge
nicht schließender Klappen.
Übrigens:
Eine Überdachung und/oder wetterabgewandte Installation
freistehender bzw. Regen, Schnee und Wind ausgesetzter
Briefkästen (z.B. auch in Türseitenteilen
oder Mauern) sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Wenn Hausverwaltungen bei der Installation
neuer Einzelbriefkästen oder Briefkastenanlagen nicht auf
diese Details achten,
verletzen sie ihre Sorgfaltspflicht gegenüber
ihren Mietern.
Mit
freundlichen Grüßen aus Schwedt an der Oder
Günter
Wendler
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