Inhalt
dieser Seite
1.
Die
neue Briefkasten-Norm DIN EN 13724
2.
Grundsätze
für die Anwendung von DIN-Normen
1.
Die
neue Briefkasten-Norm DIN EN 13724
Die
neue Briefkasten-Norm DIN EN 13724 (auch für Österreich) hat
in Deutschland die alte Briefkasten-Norm DIN 32617 abgelöst.
Diese
Norm
ist wichtig für Planer (Architekten), Hauseigentümer und Hausverwaltungen!
Diese neue Norm legt die Anforderungen und Prüfverfahren für die Öffnungen von
Briefkästen zur Auslieferung von Briefpost fest.
Die wichtigsten Anforderungen für Briefkästen dieser Europäischen Norm sind:
1. |
Klassifizierung der 4 verschiedenen Typen von Einwurföffnungen
(Außenbereich, Innenbereich, Durchwurf, Tür/Seitenwand). |
2. |
Ausweisung von 2 verschiedenen Einwurfgrößen Min. 230 mm
/ max. 280 mm bei Längseinwurf Min. 325
mm / max. 400 mm bei
Quereinwurf und Einwurfhöhe min. 30
mm / max. 35 mm. |
3. |
Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion nach EN 1670 und gegen Eindringen von
Wasser (Regentest und Festlegung der erlaubten Menge des eingedrungenen
Wassers). |
4. |
Widerstand gegen Einbruch durch stabile Materialien und Schlösser mit einer
Einteilung in 2 Sicherheitsstufen (die erlaubte Verformung wird festgelegt,
wenn Hausbriefkästen bei Stufe 1 mit 150 N und bei Stufe 2 mit 220 N belastet
werden; hochwertige Schlösser mit 200 Schließverschiedenheiten bei Stufe 1 und
500 bei Stufe 2). |
5. |
Ein Prüfumschlag im Format C4 muss ohne ihn zu falten oder zu beschädigen
zugestellt werden können (C4 = 229x324 mm). |
6. |
Die Mittellinie der Einwurföffnungen sollte zwischen 700 mm und 1700 mm
Einbauhöhe liegen, in Ausnahmefällen kann der Bereich zwischen 400 mm und 1800
mm sein. |
7. |
Zur Gewährleistung der Sicherheit dürfen Komponenten von Einwurföffnungen
keine scharfen Ecken haben. |
8. |
Zur Gewährleistung der Vertraulichkeit sind Hausbriefkästen ohne
Sichtfenster auszustatten. |
9. |
Entnahmesicherung gegen unbefugtes Entnehmen. |
10. |
Das Mindestvolumen wird mit einer Stapelhöhe von min. 40 mm Postgut im
Format C4 festgelegt. |
11. |
Wenn der Hersteller erklärt, daß sein Produkt dieser Norm entspricht, so ist
das Produkt gemäß ihrer Vorschrift zu kennzeichnen. |
Nationale Abweichungen der Briefkästen sind möglich.
Die Verfahren zur Prüfung der oben genannten Punkte sind in der Norm
beschrieben. Diese Norm ist eine Empfehlung, wird aber durch Eintragung in
Ausschreibungen zur Pflicht.
2.
Grundsätze
für die Anwendung von DIN-Normen mehr
...
Aus
diesen Grundsätzen halte ich in Bezug auf die Briefkastennorm
EN 13724 auszugsweise folgende Punkte für
wichtig:
Grundsätzliche
Hinweise an denjenigen, der am Aufstellen der Norm beteiligt
ist.
Jeder
ehrenamtliche Mitarbeiter muss über ausreichende
einschlägige DIN-Grund-Kenntnisse verfügen und sein Verhalten dementsprechend
einrichten. Er muss nach bestem Wissen und Gewissen
in geeigneter Weise insbesondere darauf hinwirken,
dass die miterarbeitete DIN-Norm im Rahmen des
bestimmungsgemäßen und vorhersehbaren
Anwendens ...
...
dem
Nutzen der Allgemeinheit dient und in sich keine
allgemeinen Schaden stiftende Neigung trägt,
(z. B. unwirksamer Zugriffschutz- und Diebstahlschutz bei Hausbriefkästen
- eigene Einlassung).
...
nicht
zu einem Bevorteilen einzelner und daraus folgend
zu einem entsprechenden Benachteiligen anderer
führt.
...
für
jedermann anwendbar ist, was auch heißt,
dass sie verständlich sein muss, und nicht
in Widerspruch zu anderen DIN-Normen stehen
darf,
...
nicht
zur Folge hat, dass Menschen und Sachen gefährdet
werden (Normung dient der Sicherheit von Menschen
und Sachen). Normen mit sicherheitstechnischem
Inhalt dürfen keine Festlegungen enthalten,
die das angestrebte Sicherheitsziel beeinträchtigen.
Normen bilden einen Maßstab für einwandfreies
technisches Verhalten. Normen haben den jeweiligen
Stand von Wissenschaft und Technik zu berücksichtigen.
Jeder deliktsfähige Mensch hat sein Handeln
(Tun und Unterlassen) selbst zu verantworten. Der Anwender einer DIN-Norm ist davon nicht ausgenommen.
Daher wird er beim Anwenden einer DIN-Norm insbesondere beachten müssen,
dass ...
...
er das für das richtige Anwenden der Norm
erforderliche Verständnis besitzt ...,
...
die Norm nicht einzige, sondern nur eine Erkenntnisquelle
für technisch ordnungsgemäßes Verhalten im Regelfall ist,
...
die Regeln für das Aufstellen der DIN-Normen
zwar das Berücksichtigen des Standes der Technik verlangen, diese Forderung aber schon
wegen der fortwährenden Weiterentwicklung in der Technik äußerst
schwer zu realisieren ist;
...
das Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit sich nicht
für das Befriedigen von Höchstansprüchen eignet,
...
sich das Anwenden der Norm wider besseres eigenes
Wissen verbietet (z. B. wegen einer fehlerhaften technischen Angabe in einer Norm;
wegen möglicher Verletzung von Rechten anderer, insbesondere gewerblicher Schutzrechte;
wegen möglichen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften).
|