Diese
Seite zeigt die konstruktiven Besonderheiten
45° schräger, gekröpfter Briefkästen. Aus allen Details
wird ersichtlich, dass die Installation waagerechter
Briefkästen die einzig vernünftige Alternative ist:
Nur
in ihnen lassen sich diverse
Poststücke in großer Zahl sauber, korrekt und unzerknautscht übereinander stapeln. Dieser Fakt rechtfertigt die Generalaussage:
Waagerechte
Hausbriefkästen sind die besten der Welt!
Ein
kurzer
Normhinweis vorab: Die
EN 13724 als EU-weit verbindliche Norm legt die Anforderungen und Prüfverfahren für die Öffnungen von
Briefkästen zur Auslieferung von Briefpost fest. So lautet die Kurzdefinition
der neuen Briefkasten-Norm. In Deutschland hat diese
Norm im Mai 2003 die vorher gültige deutsche DIN 32617 abgelöst.
Dabei wurden von der deutschen
DIN 32617 die wesentlichen Norm-Vorgaben, wie z.B. die
Mindesteinwurfschlitzhöhe von 30 + 5 mm, die Mindesteinwurfschlitzbreite
von 230 mm (bei Längseinwurf) und die Mindeststapelhöhe
von 40 mm unter der Entnahmesicherung in die europäische
Norm übernommen.
Man
kann also fast von einer Fortschreibung
der deutschen in eine europäische Norm sprechen.
Die alte DIN 32617 enthielt schon
einige Skizzen zu Briefkastenmaßen. Deren Inhalte wurden somit
auch übernommen.
Es
werden im wesentlichen 3 Kasten-Grundformen unterschieden: senkrecht, waagerecht,
und schräg. Siehe Skizzen in den Bildern
1 und 2:
Bild
1 5 Skizzen zur DIN EN 13724
Beispiele
für Schutzvorrichtungen an verschiedenen Formen
Die
5 Einzelskizzen zeigen die Stellung der Entnahmeschutzvorrichtungen
bei den verschieden Briefkastenformen und die Lage eines
40 mm hohen Postgut-Stapels im Format C4 = 229 x 324
mm. Der Abstand zwischen dem Stapel Postgut C4 und der
Hinterkante der Entnahmesicherung ist mit mind. 5 mm festgelegt,
die Breite der Entnahmesicherung mit mind. 15 mm und die Schrägstellung
der Entnahmesicherung zur Hauptachse des Postgutstapels
mit 15°.
Wichtig:
In den Formen Waagerecht und Schräg (schräg
mit geringer
15°-Neigung) kann sich das
Postgut am sichersten und saubersten (übereinander) stapeln.
Darum würde ich diese beiden Formen, zuerst waagerecht
und danach schräg (15°-20°) - wo immer möglich
- favorisieren.
Waagerechte
Hausbriefkästen sind die besten der Welt!
Bild
2 Hier
einige kopierte Skizzen der Briefkastenformen aus der
EN 13724
Briefkastenformen
Die
schrägen Briefkästen der Form C in obiger
Skizze sind schon
an beiden Enden kurz gekröpft und mit 25°
Neigung versehen.
In beiden Skizzen (Bilder 1 u. 2) habe ich zwecks Vergleich der
unterschiedlichen Neigungswinkel
rote Eichstriche eingefügt. Die Neigung im
unteren Bild beträgt genau 25° - also schon 10°
mehr als im oberen ungekröpft skizzierten Kasten.
Das Maß der Kastenneigung schräger Kästen
scheint also normativ nicht festgelegt zu sein, sodass
die Konstrukteure bei der Festlegung der Schräge
weitgehend Freie Hand haben. Für die schrägen
Kästen (Bilder 3 und 4) haben die Konstrukteure
der Firmen RENZ und JU-Metallwaren eine 45°-Schräge
gewählt.
Der
Neigungswinkel ist aber schon von praktischer Bedeutung,
denn je
steiler die Schräge (an Kästen mit waagerechter
Front), umso stärker die Kröpfung und umso
schwieriger
wird der Einwurf, was die Bilder und Skizzen der Kästen mit 45°-Neigung
(Bilder 3 und 4) anschaulisch zeigen. Außerdem:
Je steiler die gewählte Neigung, um so geringer
das Kastenvoluem (bei gleichbleibender Fronthöhe).
Diese beiden Tatsachen
kennen alle Konstrukteure dieser Briefkastenform
- und die 80000 Briefträger der Deutschen
Post müssen seit vielen Jahren täglich millionenfach
mit den negativen Folgen dieser Tatsachen leben - die
Millionen Nutzer dieser Briefkastenform natürlich
auch.
Ich meine: Am mangelnden Feedback von der Basis zu den Firmen
(Konstrukteuren)
und den Verantwortlichen der Deutschen Post dürfte es also bisher
nicht gelegen haben.
Bild
3 Hier seht ihr einen
JU-Briefkasten (erst 70 mm waagerecht und dann 45°
geneigt) mit
eingeschobenem Katalog von 24 mm Dicke bis Anschlag
45°-Schräge. Der Zollstock
ist 3,5 mm dick und liegt genau so wie der Katalog
an 3 Festpunkten an. Flop!
Diese
Briefkasten-Form ist nicht zu empfehlen!
Die
kleine Skizze zeigt die Geometrie des Kastens - 2x gekröpft
und 45° schräggestellt. In einen wagerechten Kasten
mit gleicher Schlitzhöhe lässt sich dieser
Katalog problemlos einwerfen. Siehe Skizze im Bild
5 (unten)
Bild
4 Hier seht
ihr einen gekröpften und um 45° geneigten RENZ-Briefkasten mit
eingeschobenem Katalog von 24 mm Dicke bis zum Anschlag
der 45°-Schräge. Flop!
Vergleich:
In waagerechte Kästen
Bild 5 lässt
sich ein steifer Katalog problemlos einwerfen!
Diese
Briefkasten-Form ist nicht zu empfehlen!
Die
kleine Skizze zeigt die Geometrie des Kastens und die
3 Anlagepunkte beim Einwurf. In einen wagerechten Kasten
mit gleicher Schlitzhöhe lässt sich dieser
Katalog problemlos einwerfen. Siehe Skizze im Bild
5 (unten)
An
diesen beiden (bis auf kleine Konstruktionsunterschiede) fast baugleichen Briefkästen
mit Kröpfung und 45°-Neigung von
RENZ und JU-Metallwaren lassen sich steife Kalaloge
ab 8 mm Dicke nicht einwerfen. Die 3 skizzierten festen
Anlagepunkte im Einwurfbereich verhindern dies. Sogar der nur 3,5 mm dicke
Zollstock im Bild 3 liegt an diesen 3 Festpunkten an.
Nur
die maximalen Öffnungswinkel der Einwurfklappen
und die Anstellwinkel der Rückhaltesicherungen
sind an beiden Kästen nicht ganz gleich - wie in den kleinen
Skizzen in den
Bildern 3 und 4 zu erkennen ist. In die Kästen
von RENZ lassen sich die Kataloge aufgrund dieser kleinen
Winkelunterschiede von Rückhaltesicherung und
Einwurfklappe ein klein wenig tiefer einschieben. Die
flachere 90°-Anstellung der Rückhaltesicherung
im RENZ-Kasten geht jedoch wieder auf Kosten der Zugriffsicherheit.
Ich
verstehe nicht, warum diese schrägen Kästen
so stark (45°)
geneigt sein müssen (warum überhaupt
geneigt?). Ein Vergleich zur Neigung von 15° (gute
Stapeleigenschaften!) im Bild 1 und zur Neigung von 25° im
Bild 2 (noch akzeptable
Stapeleigenschaften) verstärkt mein
Unverständnis. Bei nur 15° Schräge ohne
Kröpfung, wie im Bild 1 (oder nur geringer Kröpfung
wie im Bild 2) ließen sich auch steife und dickere
Poststücke (auch dickere Kataloge) problemlos einwerfen.
Waagerechte
Hausbriefkästen sind die besten der Welt!
Bild
5 Skizzen:
Konstruktionsvarianten
Waagerecht und 45°-Schrägvariante im Vergleich
|
Skizze zeigt einen
waagerechten, 110
mm hohen Standardbriefkasten. Selbst
bei
40 mm Füllvolumen
kann noch ein 24 mm dicker Hauptkatalog
ganz locker
eingeworfen werden - wahlweise
gerade oder schräg. Top!
|
Wichtiger
Fakt: In
waagerechte Briefkästen ist selbst bei reduzierten
Einwurfschlitzhöhen (mehr Zugriffsicherheit!)
der Einwurf steifer
Kataloge noch problemlos möglich!
Darum
mein Feststellung und mein Ratschlag:
Waagerechte
Hausbriefkästen sind generell zu favorisieren!
Waagerechte
Hausbriefkästen sind die besten der Welt!
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Zu Skizze 1: Zeigt
den oberen 110 mm hohen, hier einfach um 45° gekippten
waagerechten Standard-Briefkasten. Top!
Zu Skizze 2: Zeigt den abgewandelten
Kasten aus Skizze 1. Die Enden
sind hier senkrecht beschnitten, um mehrere Kästen
in einer senkrechten, ebenen Front (als
Anlage) übereinander stapeln zu können.
Top!
Zu Skizze 3: Zeigt
im Unterschied zu Skizze 2 eine andere Abwandlung
des ursprünglich
waagerechten Kastens, der hier nicht erst
gekippt und dann beschnitten, sondern unter
Beibehaltung der ursprünglichen Fronthöhe
von 110 mm gleich um 45° gekippt wurde.
Dadurch wird die Innenhöhe von
110 mm auf nur noch 77 mm reduziert. Das
entspricht genau einer 30%-igen Minderung
des Kastenvolumens gegenüber einem
waagerechten (oder senkrechten) Kasten.
Flop!
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Bild
6 Zwei Entwurfsskizzen der 45°-Schrägvariante
ohne Kröpfung
Die
3 Kästen in der linken Skizze würden zwar
ein großes Postvolumen fassen, denn es sind einfach
nur gekippte waagerechte Kästen. Sie wären aber
sehr gewöhnungsbedürftig.
Darum
haben die Konstrukteure die Kästen wie auf der
rechten Seite zu einem Parallelogramm verschoben, sodass an
der Einwurf- und Entnahmeseite ebene, senkrechte Flächen entstehen und die Post
waagerecht eingeworfen werden kann.
Sie
hätten dann bei der Formgebung im Detail (Kröpfung,
Neigung
und Kastenlänge)
nur konstruktiv richtig vorgehen müssen. Doch dabei ist ihnen
offensichtlich ein Konstruktionsfehler unterlaufen,
wie die rechte Skizze im Bild 7
(unten) eindeutig beweist.
Der Poststapel im Format C4 blockiert hier den Einwurfschlitz
(er steht direkt hinter dem Schlitz). Diese Konstruktionsfehler
ist
mit einer speziellen Test-Lehre klar
erkennbar. Richtig wäre gewesen: Als Neigung wie
auf Bild
1 (oben) nur
15° zu wählen und die Kröpfung ganz wegzulassen oder
nur ganz kurz (20 mm) zu wählen. Dies beinhaltete mein
Verbesserungsvorschlag an die Firma JU-Metallwaren
Wichtiger
Hinweis: Der
normativ vorgegebene Mindestabstand von 5 mm zwischen
Postgut und Entnahmesicherung (siehe Bilder 1
u. 2)
kann foglich für diese gekröpften und um 45°
geneigten Briefkästen nicht gelten, was die
rechte Skizze im Bild 7 eindeutig zeigt!
Diese
konstruktive Besonderheit
ist für "Laien" nur sehr schwer durchschaubar und sogar eine gerichtlich bestellte
Gutachterin (Innenarchitektin) ist über
dieses Detail gestolpert!
Hier liegt also wirklich der "Teufel"
im Detail. Wobei ich anmerken muss, das
die Konstrukteure eigentlich
alle "kleinen Teufel" kennen müssten,
denn am Reißbrett ergibt sich immer
ein klares Gesamtbild.
Ein einfacher Zugriffstest - wie von der
Gutachterin am Schwedter Stadtpark veranlasst
- bringt schon Klarheit.
Dazu ist keine Wissenschaft nötig.
Seht euch einige Bilder von älteren Briefkästen in Türseitenteilen
mit diesem Fehler an!
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Bild
7 (Fehl-)Konstruktion (rechte
Skizze)
der gekröpften Schrägvariante. Unten Tests
mit Testlehren.
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40
mm hohe Testleiste simuliert 40
mm hohen
Poststapel im Kasten (s. Skizze oben
rechts)
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Testlehre
simuliert 40 mm hohen Poststapel
im Kasten wie (s.
Skizze oben
rechts)
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Außenansicht
- nur 3 mm Stapelhöhe gemessen
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Breite
Testlehre
außerhalb des Kastens
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Die
linke Skkizze zeigt noch mal den ungekröpften,
schrägen Kasten aus Bild 6 rechts.
Die rechte Skizze
zeigt die Umwandlung eines ungekröpften Kastens
in einen doppelt gekröpften mit konstruktiv verringerter
Fronthöhe. Als Ausgangsform für den
gekröpften Kasten wurde nicht
die Form in Bild
5, Skizze 2 verwendet
- was korrekt wäre - sondern die Form nach Bild
5, Skizze 3.
Darin liegt m.E. ein "versteckter Konstruktionsfehler".
In der rechten Skizze ist
die Falschlage eines 40 mm hohen Poststapels maßstabgetreu
gezeichnet. Siehe
dazu auch:
Bild 5
(Skizzen 1 bis 3).
Die
starke, konstruktiv gewollte Kröpfung im oberen Bereich (Einwurfseite)
bedeudet, dass
oben von der Spitze ein gleichschenklig rechwinkliges
Dreieck von 70 mm Seitenlänge abgeschnitten und unten als Ausgleich
wieder angesetzt wurde. Damit wurde aber automatisch
der Einwurfschlitz 70 mm nach unten in Richtung Postauflageebene
versetzt, sodass bei der Einhaltung des von der EN 13724 vorgegebenen
Abstands von 5 mm (Bild 1
u. Bild
2) zwischen
Hinterkante Entnahmesicherung und Oberkante Poststapel
der Poststapel den Einwurfschlitz blockiert. Dieser
Fakt lässt
sich nicht nur zeichnerisch exakt dartellen, sondern
auch mit speziellen
Testlehren für diese Kastenform
an jedem Kasten einzeln testen.
Diese Staulage des
Poststapels direkt hinter dem Einwurfschlitz
darf aber so nicht sein! Vergleicht die rechte Skizze
im Bild 7
(falsche Lage des Poststapels) mit der oberen Skizze des
waagerechten Kastens im Bild
5 (richtige Lage des Poststapels).
Abhilfe haben
die Firmen
in den letzten Jahren durch eine
Verlängerung dieser schrägen Kästen um das Maß der oberen
waagerechten Teils hinter dem Einwurf (bis 80 mm) geschaffen. Damit wird jedoch die
mit der 45°-Schräge beabsichtigte Kastenverkürzung aufgehoben und entfällt somit als Kaufargument
Was trotz
einer Verlängerung dieser Kästen generell
unverändert
blieb, ist die Reduzierung des gesamten Kastenvolumens
um 30% im Vergleich zu waagerechten Briefkästen
gleicher Fronthöhe!
Auch
an der Unmöglichkeit, steife Poststücke (schon mit geringer Dicke!) einzwerfen
zu können, hat sich mit einer Kastenverlängerung nichts
geändert.
Außerdem ist von Bedeutung, dass diese
Schräg-Variante bei Kombination mit nur 230 mm breiten
Einwurfschlitzen die Zusatzfaltung aller Zeitungen
vor dem Einwurf erzwingt. Diese Aufspreizung blockiert
diese Kästen
für nachfolgendes Postgut und führt millinenfach zu
Verstopfungen. Ein Dauerärgernis!
Waagerechte
Hausbriefkästen sind die besten der Welt!
Aus
diesen Gründen halte ich die schnellstmögliche
Entfernung dieser 45° schrägen und gekröpften
Kastenform aus den Sortimenten aller
Briefkastenfirmen für dringend geboten. Abhilfe
wäre sofort durch eine starke Reduzierung
der Schräge auf nur 15° Neigung zu schaffen,
denn bei dieser geringen Neigung ist das Kastenvolumen
im Vergleich zu waagerechten Kästen nur gering gemindert. s.
Bild 1
Bis
dahin empfehle ich allen Vermietern und Hausverwaltungen,
bei Neuinstallationen
waagerechte Briefkästen mit mindestens 265 mm (besser
280 mm) breiten
Einwurfschlitzen
zu wählen. Denn:
Waagerechte
Hausbriefkästen sind die praktischsten der Welt!
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